Der Schwerpunkt dieser Studienfahrt lag auf der Besichtigung des Arbeits- und Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, in dem von 1942 bis 1945 ungefähr 1,1 Millionen Menschen – davon 1 Million Juden – von den Nazis grausam ermordet wurden. Dabei konnten sich die Teilnehmer unter fachlicher Begleitung mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte auseinandersetzen. Der beispiellose Zynismus der Nazis wurde bereits am Tor des Lagers deutlich, das unter der Aufschrift „Arbeit macht frei“ steht. Für Sprachlosigkeit sorgte dort ebenfalls der Gedanke, dass durch dieses Tor einst über eine Million von Menschen gegangen sind, ohne zurückzukehren. Große Betroffenheit lösten auch die zahlreichen Bilder von ermordeten Menschen aus, die in den Gebäuden des Stammlagers gezeigt wurden, denn diese verliehen der unvorstellbaren aber anonymen Zahl der Ermordeten konkrete Gesichter von Menschen. Eine vergleichbare Wirkung hatten die gezeigten „Berge“ von Haaren, Koffern und anderen persönlichen Gegenstände, die den ihrem Leben beraubten Menschen genommen worden waren.
Die Schrecken des Nationalsozialismus wurden weiterhin bei der Besichtigung des Vernichtungslagers in Birkenau deutlich. Dort war zu sehen, wie schrecklich Menschen in den Baracken und Gaskammern gelitten haben. Unvorstellbar blieb ebenfalls die Erkenntnis, welches große Leid Menschen anderen Menschen zuzufügen in der Lage sind. Ein wesentliches Ziel der Studienfahrt lag darin, dazu beizutragen, dass dieses von den Nazis angerichtete Unheil nie in Vergessenheit gerät.
Im Gegensatz zu dem Unheil konnten während der Fahrt auch Lichtblicke der Hoffnung erfahren werden. Vor allem während des Besuchs in Krakau war in vielerlei Hinsicht zu besichtigen, dass in diese wunderschöne Stadt jüdisches Leben wieder eindrucksvoll zurückgekommen ist. Das Fabrikgebäude von Oskar Schindler in Krakau wies zudem darauf hin, dass in der Nazizeit – wenn auch nur vereinzelt - Menschen den Mut hatten, Juden vor der Massenvernichtung der Nazis zu bewahren.