Im Frühjahr 2020 finden die nächsten Kirchenwahlen in der evangelischen Kirche von Westfalen statt. Auch in Schwelm wird das Presbyterium dann neu gewählt. Das ist eine gute Gelegenheit, innezuhalten, auf Erreichtes zurückzuschauen und neue Schwerpunkte zu setzen. Dazu hilft es auch, wenn neue Presbyterinnen und Presbyter an der Arbeit mitwirken. Hier in Schwelm suchen wir dringend Menschen, die Freude daran haben, Gemeinde in dieser leitenden Funktion mitzugestalten.
Deshalb stellen wir Ihnen hier das Gremium und das Wahlverfahren kurz vor.
Was ist das Presbyterium?
Das Presbyterium ist das Gremium, das die Gemeinde leitet. Es setzt sich aus gewählten Presbyterinnen und Presbytern sowie den Pfarrerinnen und Pfarrern der Gemeinde zusammen. Die Arbeit findet vor allem in Sitzungen statt, wobei nicht alle Fragen im großen Gremium behandelt werden. Es gibt ergänzend Ausschüsse, die sich mit speziellen Themen wie z. B. Kirchenmusik, Diakonie oder Jugendarbeit befassen und in denen auch Personen, die nicht im Presbyterium sind, mitwirken können.
Was macht das Presbyterium?
Ein Blick in die Kirchenordnung zeigt, dass das Presbyterium viele Aufgaben hat, die eher geistlicher Natur sind (z. B. bzgl. Gottesdienst, Seelsorge und Abendmahl). Das presbyterial-synodale System unserer ev. Kirche sieht zudem vor, dass Presbyterien auch zu theologischen Themen Stellungnahmen abgeben (z. B. aktuell zum Abendmahl für Kinder oder zur kirchlichen Trauung für gleichgeschlechtliche Paare). Im Alltag der letzten Jahre haben jedoch „weltliche“ Themen einen Großteil unserer Arbeit in Schwelm ausgemacht. Es ging u. a. häufig um die Bauproblematik der Christuskirche, um Fundraising, um die Kindergartenarbeit (auch hier um Neu- und Anbauten), um die Neuorganisation von Pfarrbezirken nach dem Verlust von Pfarrstellen, um sonstige Personalfragen und um den Finanzhaushalt der Gemeinde. Neben den zwingend zu behandelnden Themen können die Mitglieder des Presbyteriums aber auch eigene Schwerpunkte in die Arbeit einbringen.
Presbyteriumsmitglieder haben i. d. R. die Chance, sich interessen- und gabenorientiert in die Arbeit einzubringen, zum Beispiel in Bezug auf Bau-, Finanz- oder Kindergartenthemen, auf dem Gebiet der Diakonie oder bei der Gestaltung der Gottesdienste (beispielsweise als Lektorin bzw. Lektor).
Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen, um selbst Presbyterin oder Presbyter zu werden?
Wählbar ist grundsätzlich, wer am Wahltag selbst Gemeindeglied ist und das 18. und noch nicht das 75. Lebensjahr vollendet hat.
Welche Eigenschaften einer Presbyterin/ eines Presbyters wären wünschenswert?
Die Erfahrung zeigt, dass es gut ist, wenn Presbyterinnen und Presbyter die Bereitschaft mitbringen, sich in verschiedenste Sachverhalte einzudenken, zu diskutieren und zu kooperieren. Zudem hilft Freude am Umgang mit Menschen.
Wie hoch ist der Zeitaufwand für das Presbyteramt?
Der Zeitaufwand für das Presbyteramt lässt sich nicht eindeutig beziffern, aber Sie sollten mit mehr als einer abendlichen Sitzung im Monat rechnen – wie viele es sind, hängt davon ab, in wie vielen Ausschüssen Sie sich engagieren. Zudem werden Sie öfter an Sonntagsgottesdiensten teilnehmen. Zwischen den Sitzungen fällt Vor- und manchmal auch Nachbereitungsaufwand an (Vorlagen und Protokolle lesen, ggf. etwas organisieren o.ä.).
Bis wann müssen Sie sich entscheiden?
Das „Wahlvorschlagsverfahren“ beginnt förmlich am 11. November 2019. Bis dahin haben Sie also noch Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Für die Organisation hier in Schwelm wäre es aber hilfreich, wenn Sie bis Ende Oktober Ihren Wunsch zu kandidieren dem Gemeindebüro oder einem der bisherigen Presbyteriumsmitglieder mitteilen würden. Dort erfahren Sie dann, wie es weitergeht.
Wie kommen Sie an weitere Informationen?
Zur Kirchwahl an sich stellt die ev. Kirche von Westfalen viel Material zur Verfügung, das sie unter https://www.kirchenwahl2020.de finden.
Zur konkreten Arbeit und der Wahl in Schwelm können Sie sich an alle bisherigen Presbyteriumsmitglieder (Pfarrer, Presbyterinnen und Presbyter) sowie das Gemeindebüro wenden.
Was können Sie beitragen, wenn Sie nicht selbst kandidieren möchten?
Wenn Sie selbst nicht für das Presbyerium kandidieren können oder möchten, haben Sie drei Möglichkeiten, dennoch Einfluss zu nehmen:
- Sie schlagen jemanden vor, den Sie gerne in diesem Amt sähen. Sie sollten den Vorschlag sinnvollerweise mit dem oder der Betroffenen absprechen und benötigen dann für Ihren Wahlvorschlag mindesten fünf Unterschriften von wahlberechtigten Gemeindegliedern.
- Im Frühjahr 2020 wählen gehen!
- Sie arbeiten in einem der themenbezogenen Ausschüsse mit. Das ist ein Fuß in die Tür der Gemeindeleitung – aber Sie müssen nicht gleich alle Aufgaben eines Presbyteriums miterledigen. Allerdings haben Sie dann bei den endgültigen Entscheidungen i. d. R. kein Stimmrecht. Dennoch ist diese beratende Funktion von Gemeindegliedern in den Ausschüssen für die Presbyteriumsarbeit unglaublich wichtig. Wenn Sie Interesse daran haben, sprechen Sie bitte ebenfalls die aktuelle Gemeindeleitung an.